LNG
LNG (Liquefied Natural Gas) ist – durch Kühlung auf –162 °C – verflüssigtes Erdgas. LNG kommt meist dort zum Einsatz, wo Erdgas ohne Rohrleitungen über weite Distanzen transportiert werden muss. Durch die Verflüssigung sinkt das Volumen von Erdgas um den Faktor 600: Das erleichtert Transport und Lagerung.LNG (Liquefied Natural Gas) ist – durch Kühlung auf –162 °C – verflüssigtes Erdgas. LNG kommt meist dort zum Einsatz, wo Erdgas ohne Rohrleitungen über weite Distanzen transportiert werden muss. Durch die Verflüssigung sinkt das Volumen von Erdgas um den Faktor 600: Das erleichtert Transport und Lagerung.
Trotzdem wird Erdgas, wo immer möglich, via Pipeline transportiert. Denn für die Verflüssigung von Erdgas sind große Mengen Energie notwendig: etwa 10 bis 25 Prozent der transportierten Energiemenge.
Deutschland importiert LNG in der Regel via Schiff in speziell isolierten Tankern. Bisher drei schwimmende LNG-Terminal-Schiffe nehmen die Lieferung dann in Empfang, wandeln das LNG durch Wärmezufuhr wieder in Gas um (Regasifizierung) und speisen dieses ins Gasnetz ein. Geplant ist die Nutzung von insgesamt sechs schwimmenden Terminals.
Eine Alternative zu flexiblen Terminal-Schiffen sind feststehende Terminals an Land. Sie benötigen umfassende Infrastruktur und haben in der Regel lange Bauzeiten, dafür lassen sich hier schnell größere Mengen LNG regasifizieren und ins Netz einspeisen. Deutschland hat bisher keine stationären Terminals in Betrieb. Geplant sind drei, von denen das erste wahrscheinlich 2026 ans Netz geht.
Um heutige LNG-Terminals auch bei zunehmender Dekarbonisierung nutzen zu können, evaluieren Forschende derzeit Möglichkeiten, diese auch für Flüssig-Wasserstoff-Importe zu nutzen. Allerdings lässt sich Wasserstoff erst bei –253 °C verflüssigen. Das erhöht die Anforderungen an Material, Isolierung und Technik.
Gemäß Bundesnetzagentur liegt der LNG-Anteil an Deutschlands Erdgas-Importen noch deutlich unter zehn Prozent. Er soll jedoch steigen, je mehr Flüssiggas-Terminals ans Netz gehen. Wenn Ende 2023 alle sechs beschlossenen schwimmenden Terminals in Betrieb sind, hätten diese eine Gesamtkapazität von rund 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Das entspricht etwa einem Drittel der Menge, die laut BMWK im Jahr 2021 importiert wurde.